Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich zu Besuch an der PhysioKlinik im Aitrachtal

Mengkofen: Dr. Olaf Heinrich und Norbert Helmel haben einiges gemeinsam: Sowohl der Bezirkstagspräsident als auch der akademisch ausgebildete Physiotherapeut tragen Sorge für ihre Kliniken und deren Mitarbeiter und haben es nicht leicht in derzeit schwierigen Zeiten für das Gesundheitswesen. Bei Dr. Heinrich sind es die Bezirkskrankenhäuser, für die er verantwortlich ist, bei Norbert Helmel die PhysioKlinik Aitrachtal, die er gegründet und zur Blüte geführt hat. Bei einem Besuch in der PhysioKlinik tauschten sich beide über aktuelle Themen und Probleme aus und der Bezirkstagspräsident bekam einen genauen Einblick in das Konzept der Mengkofener Gesundheitseinrichtung.

Helmel berichtete ausführlich, wie es dazu kam, dass er als Physiotherapeut mit zahlreichen Zusatzqualifikationen Chef einer Klinik wurde. Er baute in den Neunzigerjahren eine Praxis und später auch ein Fitnessstudio im nahen Leiblfing auf. Von dort aus behandelte er auch immer wieder die Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz, die nach dem Krieg nach Mengkofen kamen. Die Ordensschwestern bauten in den Siebzigerjahren ein neues Gebäude mit Schwimmbad, Aufzügen und behindertengerechter Ausstattung. „Es war angedacht, dass die jüngeren Ordensschwestern hier die älteren pflegen“, blickte Helmel zurück. Doch der Orden wurde immer kleiner, und so wurde einiges an Raum frei. Und so wurde er von den Schwestern gefragt, ob er nicht etwas mit diesem Gebäude machen wollte. Zunächst bot er Physiotherapie im Keller und in der ersten Etage, dann baute er das Angebot immer weiter aus.

Heute bietet die PhysioKlinik im Aitrachtal 80 stationäre und 20 ambulante Rehaplätze , letztere werden gerade auf 60 ausgebaut. Behandelt werden einerseits Patienten der konservativen Orthopädie. „Das bedeutet, dass man mit der Behandlung eine Operation vermeiden möchte“, erklärt Helmel. Geboten wird in Mengkofen aber auch die sogenannte AHB – die Anschlussheilbehandlung für frisch operierte Patienten. Spezialisiert ist die Klinik auf orthopädische Rehabilitation: „Alles rund um den Bewegungsapparat.“ Beschäftigt werden aber auch Kardiologen und Internisten. Der Grund: Hat ein Patient eine schwere orthopädische Operation hinter sich, ist es wichtig, auch eventuelle kardiologische oder internistische Begleiterkrankungen zu behandeln und es braucht entsprechende Fachärzte vor Ort.

2011 konnte Norbert Helmel das Areal ganz vom Orden erwerben und die Klinik wurde immer größer. Heute behandeln 160 Angestellte rund 1300 Patienten im Jahr. Bei der Fachkräftegewinnung geht das Team kreative Wege und ist federführend in Niederbayern, ägyptische Physiotherapeuten ins Boot zu holen. Dafür wurde eigens ein Leitfaden entwickelt, wie die Bürokratie gemeistert und die neuen Mitarbeiter in Niederbayern integriert werden können.

Als dem Klinikchef auch das marode Mengkofener Schloss angeboten wurde und sich kein anderer Interessent fand, griff Norbert Helmel nach reiflicher Überlegung zu und sanierte das historische Bauwerk liebevoll und mühevoll von Grund auf. Es bietet nun Schulungsräumen Platz, denn Helmel führt in Mengkofen und an anderen Standorten auch eine Osteopathie-Schule und eine manuelle Schule. Außerdem kann im Schloss nun geheiratet, gefeiert und Kultur genossen werden. Gerade werden die Außenanlagen fit dafür gemacht, dass Patienten durch den Park flanieren oder später auch auf einer Bühne Konzerte und Kabarett stattfinden können.

Dr. Heinrich diskutierte mit dem Klinikchef engagiert neue Ansätze, um die Zukunft der Kliniken und das Gesundheitssystem auf stabile Füße zu stellen. Helmel zeigte sich sicher: „Wir brauchen ein Belohnungssystem für Menschen, die ihren Körper pflegen.“ Der Bezirkstagspräsident pflichtete bei: „Prävention hat eine enorm große Bedeutung und es ist wichtig, Gesundheitsvorsorge in den Köpfen der Menschen zu verankern.“ Er zollte Norbert Helmel seinen Respekt: „Es ist großartig, was hier in nicht allzu langer Zeit geschaffen worden ist. Dieses Angebot tut dem Gesundheitsstandort Niederbayern sehr gut und zeugt zudem von großartigem Unternehmertum und der Kraft, neue Dinge anzupacken.“

 

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